Unbenannt

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Glaube und Sitte    -    Heimatliebe    -    Frohsinn    -    Berufstüchtigkeit

   

 

 

 

Maibaumaufstellen

 

Früh aufstehen heißt es jedes Jahr zum 30. April. Dann wird nämlich mit versammelter Mannschaft in den Wald gefahren und ein passender Baum gesucht, der das Jahr über das Dorf schmücken soll. Ist dieser eine perfekte Baum dann ausfindig gemacht, wird er umgehend gefällt und zurück ins Dorf transportiert, wo er dann aufgebockt und mit den vorher bereits festlich geschmückten und gebundenen Kränzen versehen wird.

Vor ein paar Jahren setzte die Tradition des Aufstellens  des Baumes per Muskelkraft aus, da die fleißigen und kräftigen Helfer des Dorfes ausblieben. In dieser Zeit wurde der Baum zweimalig hintereinander per Kran aufgestellt.

Da das Traditionsbewusstsein der Nassenfelser endlich wieder geweckt wurde, wird der Baum seit dem Jahre 2012 wieder per Hand aufgestellt.

Also heißt es am späten Nachmittag „Hau Ruck“ und 30 bis 40 junge Burschen und Männer aus Nassenfels stemmen den Baum, mit den sogenannten Zangen in die Höhe. Nach rund anderthalb Stunden ist der Maibaum sicher verkeilt und man kann in den gemütlichen Teil übergehen, wo zu Steckerlfisch und Bier gebeten wird. Jedes Jahr kommen zu diesem Maibaumfest viele Familien und Einwohner von Nassenfels, um den neuen Maibaum zu bestaunen.

Mit Einbruch der Dunkelheit wird dann ein Feuer entzündet, worum die Männer und Frauen dann bis tief in die Nacht bzw. bis in die frühen Morgenstunden ausharren um den Baum zu bewachen. Es will natürlich um alles in der Welt verhindert werden, dass der Baum in der Freinacht von Nachbardörfern gestohlen wird und somit eine deftige Auslöse anfällt.

Hierbei ist zu erwähnen, dass jenes  einigen Burschen aus Nassenfels 2008 gelungen ist. Spontan hat man sich dazu entschieden nach freiliegenden Maibäumen Ausschau zu halten. Als man dann schließlich nach zahlreichen Stunden in den Autos in Weißenkirchen fündig wurde und sich der Maibaum sogar auf einem Wagen befand, packte man die Gelegenheit beim Schopfe und beförderte diesen nach Nassenfels. Neben der Gaudi, die dabei anfiel, konnte man sich auch noch über eine umfangreiche Auslöse und das Gesicht der „Bestohlenen“ am nächsten Tag freuen.